Der ehemalige Neonazi Christian E. Weißgerber engagiert sich heute im Kampf gegen rechte Strukturen.Ehemalige Neonazi Christian E. Weißgerber engagiert sich heute im Kampf gegen rechte Strukturen.

Christian E. Weißgerber ist einer der bekanntesten Ex-Neonazis in Deutschland. Er wurde 1989 in Ostdeutschland geboren, dort suchte er mit 16 Jahren den Kontakt mit der rechtsextremen Szene. Im Lauf der Zeit wurde er zu einem der populärsten Gesichter innerhalb der Neonazi-Szene Thüringens. Er organsierte zahlreiche Demos, verfasste Schriften, produzierte Propaganda-Videos und war Sänger in einer rechtsextremen Band.

Ab 2009 begann Weißgerbers Ausstieg, „der kein ‚Erweckungserlebnis‘ gewesen ist“, wie er sagt, sondern ein langer, nie ganz abgeschlossener Prozess. Während seines Studiums entfernte er sich dann immer mehr von den neonazistischen Kontakten, reflektierte seine Vergangenheit kritisch und lebte zwei Jahre lang isoliert, bevor er um Hilfe beim Aussteigerprogramm „EXIT Deutschland“ bat. Seit 2012 engagiert sich Weißgerber im Kampf gegen rechte Strukturen, indem er Aufklärungsarbeit und Prävention leistet und Vorträge an Schulen hält.

Weißgerber verdeutlicht, wie Alltagsrassismus und bestimmte Männlichkeitsvorstellungen in seiner Jugend im ostdeutschen Arbeitermilieu seinen Weg in die Nazi-Szene ebneten. Rechtes Gedankengut war schon damals kein Randphänomen. "Niemand muss Nazi sein, egal was er oder sie erlebt hat. Es ist stets eine eigene Entscheidung“, so Weißgerber über seinen ehemaligen Lebensweg, dem er den Rücken kehrte. Seit seinem Ausstieg aus der rechten Szene ist Weißgerber Bildungsreferent und leistet wertvolle Bildungs- und Aufklärungsarbeit.

Idar-Oberstein: Der Eintritt zur Lesung ist frei. Es wird jedoch um vorherige Anmeldung gebeten unter Telefon 06781/64-475 oder -476, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..
 
Bad Kreuznach: Die Veranstaltung im AJK-Kulturzentrum, Planiger Straße 29, ist kostenfrei und Interessierte sind willkommen.

Quelle:
Ilgen Seren Evisen, AJK-Kulturzentrum und 
Michael Brill, Stadtverwaltung Idar-Oberstein